Das soll ein Steinschlag-Schutzgitter sein? Kaum zu glauben: Laut Volvo sind engmaschigere Schutzgitter hierzulande nicht zugelassen. Spurhalte-Assistenten. Die andere Möglichkeit präferiert die digitale Darstellung der Geschwindigkeit oben und die Drehzahl als Balkenanzeige unten. Letztere ist hier einen Tick breiter aufgelöst und deshalb etwas besser ablesbar. In der Mitte ist viel Platz etwa für die Einspielung der Navi-Karte, ACC-Abstand, Achslasten und viele Anzeigen mehr. Den Sekundär-Bildschirm steuert man überwiegend durch die Tasten links im Lenkrad oder über eine Reihe von Direktwahltasten direkt unter dem Bildschirm oder über den Bildschirm selbst per Fingertip (Touch). Das ist nun weit besser gelöst als in den alten Modellen, wo der Bildschirm tief in der Mittelkonsole versteckt lag und man nur mit verrenktem Handgelenk die Touch-Funktionen steuern konnte. „Well done“, also bis hierhin. Die Menüwege sind eingängig, das Navigieren durch die Menüs ist einfacher geworden. Vereinfacht hat man (leider) auch die Einstellmöglichkeiten der oberen und unteren Grenzgeschwindigkeiten des GPSTempomat I-See. Gab es früher drei Hysteresen-Programme mit zumindest unterschied- lich weit greifenden Grenzgeschwindigkeiten zur Auswahl, lässt sich bei der neuen Anzeige nur die obere Grenzgeschwindigkeit („Überschwinger“) in Ein-km/h-Schritten per Tastendruck einstellen. Der „Unterschwinger“, also die Geschwindigkeit, auf die der Zug auf einer Kuppe abfallen darf, ist mit dem Schaltprogramm fürs Getriebe fest gekoppelt. Im Normal-Programm beträgt dieser fest eingestellte Unterschwinger Minus fünf km/h (was völlig ok ist), im Eco-Programm jedoch ehrgeizige zehn km/h. Bei einer Marschgeschwindigkeit von 85 km/h fallen also 80 km/h Kuppengeschwindigkeit im Normalprogramm an, 75 km/h in Eco. Letzterer Wert ist zwar extrem sparsam, mit Sicherheit aber nicht immer bei jeder Verkehrsdichte fahrbar. Da würde man als engagierter Fahrer gerne mal eingreifen und eine etwas softere Wahl vornehmen, die zum Verkehrsgeschehen passt. Immerhin: Diese „Default“-Einstellungen ab Werk lassen sich in der Werkstatt zwar enger auf die Bedürfnisse der Kundschaft umprogrammieren, bleiben aber doch immer fest abgelegt. Sanftere Lenkassistenz Mir wäre lieber gewesen, man hätte die verwirrend vielfältigen Einstellmöglichkeiten der elektronisch geregelten Lenkung (Advanced Dynamic Steering) etwas vereinfacht. Aber auch hier finden wir Fortschritt: Die zuvor oft etwas harschen Korrekturen des Lenkassistenten fallen nun deutlich moderater aus. Was die bislang unterirdi- sche Sprachsteuerung für Navi und Einstellmenüs betrifft: Da kommt was ganz Neues, näm- lich die Sprachsteuerung von Google, die man auch vom Han- dy her kennt. Und die versteht sogar meinen bayerisch einge- färbten Slang … Fazit nach einem Tag Pro- befahrten auf Unterallgäuer Straßen und in der Kiesgrube: Das Volvo-Refit ist gelungen. Äußerlich setzen ein paar markante Designänderungen optische und auch funktionale Highlights, die den Baureihen FM, FMX und FH ein zeitgemä- ßes Gesicht geben. Zum Glück hat die Designabteilung nicht zu viel gewollt. Schließlich ist die Urform der FH ist immer noch Up-to-Date und eine der eleganteren Erscheinungen in der Konkurrenz. Den Schritt zum digitalen Cockpit haben die Schweden mit viel Finger- spitzen-Gefühl gelöst. Und der Antriebsstrang? Never change a winning team. Der war und ist ziemlich gut. rod Rechts findet in der FMX-Kabine tatsächlich noch ein Staufach Platz. Aber: große Klappe, kleine Öffnung. © 2020 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen auf Datenträgern jeglicher Art sind verboten. HUSS-VERLAG GmbH · Joseph-Dollinger-Bogen 5 · 80807 München · Tel. 089/3 23 91-0 · Fax 089/3 23 91-416 · www.transport.de
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