Kurz vor sechs Uhr morgens an einem nebligen Oktobertag in der Peripherie von München: nicht jedermanns beliebteste Zeit, um einen Test zu starten. Aber die Bedingungen von Licht, Tourplanung und praxisgerechter Testfahrt verlangen geradezu danach. Heute Morgen bietet dieser Volvo FH schon mal eine ganze Menge: maximalen Kabinenkomfort mit Kaffeemaschine, Mikrowelle und einem von schneller Hand elegant zubereiteten Frühstück nach Art des Fahrerhauses. Und das in einer Kabine, wie sie in einem Euro-Truck kaum üppiger ausfallen könnte. XXL heißt die Losung im Fahrerhaus, 25 Zentimeter mehr Kabine, die direkt in eine längere und vor allem breitere Schlafliege umgesetzt werden können. Auf die Größe kommt es also doch an! Die dafür entscheidende Verlängerung der Globetrotter-XL-Kabine versteckt sich diskret hinter den Seitenklappen am Fahrerhaus rücken. Drinnen sticht der Platzgewinn in Volvos größtem Frontlenkerhaus dafür sofort ins Auge. Satte 107 Zentimeter Breite und knapp 220 Zentimeter Länge der neuen Tellerfederkernmatratze laden eigentlich ständig ein, sich im FH-Heck langzumachen. Noch zumal sich ein Drittel der breiten Bettstatt wie eine Komfortliege in Richtung TV-Bildschirm hochstellen lässt. Selten haben wir uns auf die nächste Ruhepause so gefreut wie im XXLVolvo, der Stretch-Version des schwedischen Langstreckenbestsellers. Leider passt der lange Nordmann nicht so recht in das gängige EU-Maximallängenmaß für Standardsattelzüge. Rund 900 Millimeter Überlänge sind auch bei wohlmeinendster Polizeibetrachtung nicht mehr tolerierbar. Deshalb hat Volvo diesen XXL gleich auf drei luftgefederte Achsen gestellt und einen kürzeren Silotrailer aufgesattelt. So stimmen die Maximallängen wieder. Wir haben diesmal nur Sand geladen für den kommenden 1.000-Meilen-Trip – nicht auf einer klinisch reinen Teststrecke, sondern ganz klassisch auf den Autobahnen und der Fähre 2 FERNFAHRER 1 I 2020
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