Kraftpaket mit enorm effizienter Aufladung: Zwei Lader hintereinan- der, der erste klein und schnell a nsprechend, der zweite mit variabler Geometrie (VTG). Volvos Dynamic Steering: Erfordert genaues Einstellen beim Cruisen, erleichtert das Rangieren durch minimale Lenkkräfte. statt – 5 km/h. Das scheint we- nig, bringt aber eine Menge – in erster Linie Geschwindigkeit. Das setzt sich auf der Au- tobahn fort: Nur dort, wo an- schließend schnell und lange die 90er Spitze erreichbar ist, steuert I-See auch den vollen Unterschwinger ein. Nun – das machen andere auch. Was bei I-See besonders ist und – ich gebe es zu – begeistert, ist die Präzision, mit der das S ystem die Topographie erkennt und umsetzt. In einen Fahrstil, der derzeit seinesgleichen sucht. Präzision vom Feinsten Anderes Beispiel: Es gibt Stellen auf unserer Teststrecke, da rollt der Proband segelnd im Gefälle, gleich darauf folgt eine kurze aber knackige Steigung. Wie reagieren die meisten Systeme? Eingekuppelt wieder in den passenden Gang (meist der Elfte), dann kommt plötzlich der erhöhte Fahrwiderstand und der Computer schaltet runter, einen Gang, zwei Gän- ge, manchmal noch einen. Was macht I-See (und früher Active Prediction)? I-See wählt sofort den passenden Gang mit der entsprechenden Drehzahl reserve und „haut“ ihn genau an passender Stelle rein. Das entspricht meist einem Sprung über zwei Gänge. Das traut sich sonst keiner. Auch diese Schalt- Philosophie trägt dazu bei, dass man schnell eine Steigung durcheilt und nicht sämtliche Einzelgänge durchspielt, jedes Mal mit Speed-z ehrender Zug- kraftunterbrechung. Das ist das faszinierende an diesem Motor: Er brabbelt mit 1.000 Umdrehungen vor sich hin und kann das auch noch, wenn die Last ansteigt. Andere übersetzen ja auch sehr lang in diesen Drehzahlbereich. Nur: Beim kleinsten Anstieg der Last – Zack – wird zurückgeschaltet. Der 750er Volvo hat hier so viel Drehmoment-Reserven, die er hier gnadenlos ausspielen kann. Und zwar – das ist das entscheidende – ohne in Ver- brauchsregionen zu geraten, die kontraproduktiv sind. Denn das kann passieren: Einen Motor untertourig zu quälen (das hört und spürt man dann aber auch) kann ordentlich Sprit kosten, anstatt zu sparen. Das soge- nannte „Muscheldiagramm“ zeigt die Zusammenhänge zwischen Last, Drehzahl und spezifischem Verbrauch. Und da geht’s unterhalb von 1.000 Umdrehungen in der Regel raus aus dem grünen „Sweet Spot“ und rein ins rote Feld mit er- höhtem Verbrauch. Nun kann man den 750er Vol- vo getrost mit 900 Touren eine kleine Steigung hinauf bollern lassen – der Computer weiß genau, wann das zu viel wird und findet den richtigen Schalt- punkt. Zum Beispiel den Kö- schinger Berg hinauf Richtung Norden: Da machen manche am Fuße der Steigung ein kleines Angasen, um eine Schaltung zu vermeiden. Der Volvo lässt das bleiben (kostet Sprit), weil er weiß: Ich muss hier ohnehin schalten. Also schon früh in den direkten Elften und hoch mit gesunden 1200 Umdrehungen. Die Geschwindigkeit fällt gera- de mal auf 80 km/h ab (im Eco- Modus), ein 450er hechelt hier mit 71 km/h hoch. Auf der Ebene: Pulse & Glide. Ein mildes Säge- zahn-Geschwindigkeitsmuster hilft auch hier Sprit sparen. Den Hintermann treibt das Pen- deln zwischen 82 und 87 km/h vermutlich in den Wahnsinn. Aber was soll’s: Es hilft sparen. Das Segelverhalten auf unse- rer w elligen Autobahn („Nor- drunde“) ist vorbildlich. Lange Segelphasen im Überschwinger pushen die Durchschnitts geschwindigkeiten, die schnel- len Bergab-Phasen sind freilich auch dem hier verbauten Voith- Retarder geschuldet, der gleich- zeitig für akustische Ruhe sorgt, weil es damit keine hohen Dreh- zahlen mehr bergab braucht. Letztlich sind es eben doch die erzielbaren Geschwindigkeiten, die beim 750er Volvo begeistern. Leistung auf hohem Niveau Er bietet damit das, was man von einem Hochleistungs-Lkw erwartet: Hohe Transportge- schwindigkeit in allen Lebens- lagen, sprich Auslastungen und Geländestrukturen. So weit, so erwartbar. Was letztlich nicht nur die Erwartung erfüllt, son- dern sogar begeistern kann, ist die Effizienz und Ruhe, mit der der Göteborger Muscle-Truck zu Werke geht: Mit einem Ver- brauchsverhalten, das eher zu einem 500er mit 13-Liter Motor passen würde. Und das Ganze so unauffällig und leise, fast schon vornehm, mit dem Sinn fürs Fei- ne. Der Gentleman unter den Trucks. rod Die Volvo-Skeletton-Spiegel bauen schmal, entsprechend gut ist das Sichtfeld nach rechts. © 2021 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen auf Datenträgern jeglicher Art sind verboten. HUSS-VERLAG GmbH · Joseph-Dollinger-Bogen 5 · 80807 München · Tel. 089/3 23 91-0 · Fax 089/3 23 91-416 · www.transport.de
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