Sonderdruck aus bi-BauFahrzeuge 2 | 15 Test 3 Der Volvo-Sechszylinder D13 erfüllt mit ungekühlter Abgasrückführung und SCR-Abgasnachbehandlung die Euro 6-Emissionsgrenzwerte. Ein stabiles Blech schützt Kühler und Ölwanne Die Hypoid-Durchtriebsachsen treiben zwar sparsamer an, die große Differenzialglocke reduziert aber die Bodenfreiheit. cken sie legal zwei Tonnen Nutzlast mehr als klassische 6 x 4-Hängerzüge – und wenn es nicht auf die Straße geht sogar deutlich mehr. Für steile Auffahrten oder tiefes Geläuf eignet sich das Konzept nur wenig. Auch werden die Ambitionen des Fahrers durch die begrenzten Freiwinkel des Aufliegers zum Zugmaschinenrahmen eingebremst. Leichtgängige Lenkung, aber kein Kurvenkünstler Punktlandung für den Laderfahrer, mit nur 40 Kilogramm Übergewicht zieht der Volvo-Kipperzug die lange Steigung aus der Grube. Mit reichlich Pferdestärken unter der Kabine geht es wie erwartet souverän nach oben. Kein bisschen Schlupf, kein Rupfen oder Zucken an den Räder - sogar ohne Sperren, die digitale Anzeige belegt mit exakten Daten eine optimale Auslastung der Antriebsachsen. Man sieht es an den Naben, unser Volvo rollt nicht auf Außenplanetenachsen, sondern auf einfach übersetzten Hypoidachsen mit Durchtrieb. Die großen Differenzialgehäuse in Achsmitte beschränken die Bodenfreiheit, wir sollten uns nur auf leichtes Gelände wagen. Enge Radien und lockerer Untergrund sind keine Paradedisziplin für einen 6x4-Lkw, da macht der Volvo keine Ausnahme. Er schiebt hier über die eingeschlagenen Räder geradeaus, da kann einem schon mal der Weg ausgehen. Der Fahrer braucht sich aber bei der Rangierarbeit nicht zu plagen, selbst wenn es mal voll beladen rückwärts bergauf geht. Die elektrohydraulische VDL-Lenkung lässt sich mit leichter Hand steuern, auf welligem Kurs schlägt das Lenkrad nicht auf die Finger. Rüde Schlaglöcher filtert die Elektronik aus der Lenkung heraus – bis zu 2.000-mal pro Sekunde wird der Elektromotor geregelt, um für jede Situation die richtige Unterstützung zu wählen. Weil zu einem schwedischen Lkw ein leistungsstarker Motor gehört, bekommt der Volvo FH einen 500 PS starken Sechszylinder mit auf den Weg. Nicht zu viel und nicht zu wenig, wenn man den Vergleich mit gängigen Vierachsern anstellt. Der Kippsattelzug ist mit 12,5 PS/t noch immer maßvoll motorisiert, wenngleich das 12,8 Liter große Triebwerk ziemlich kräftig anpackt. Bei 800 Touren, tief im Drehzahlkeller sind es schon 1.800 Newtonmeter Drehmoment, bei 1.000 Umdrehungen kann der Fahrer bereits 2.500 Newtonmeter nutzen. Die vollen 500 PS bei Vollgas ziehen bereits bei 1.400 Touren und bringen den Sattelzug ziemlich schnell auf Trab. Weil hier ein äußerst fixes I-Shift-Getriebe schaltet und waltet, das den Job auf und abseits der Straße fast perfekt beherrscht. Mit breiter Spreizung und schneller Rechnerleistung passt so gut wie immer der Gang, auch im (leichten) Gelände. Nur bergab, und das finden wir nicht richtig, schaltet das Getriebe bei höheren Drehzahlen einen Gang hoch – das kann unter Umständen gefährlich werden. Aber perfekt, wie schnell das Getriebe die Leerfahrt registriert. Aus dem Stand beschleunigt der Volvo-Sattelzug dann mit den Gangstufen 5, 8, 10 und 12 fast wie ein Pkw auf 80 km/h. Das gilt übrigens auch für die Bremsanlage: Der große Volvo bremst zupackend, wenn es nötig wird, aber immer sehr gefühlvoll. Und sofort macht sich das gute Gefühl souveräner Sicherheit breit. Vollausstattung mit Notbremsassistent Der kräftige Antriebsstrang kann noch mehr, der Volvo zieht, wenn es verlangt wird, locker Standsicherheit beim Abkippen: Die Aufliegerfede- Unter der Liege: Kühlschrank, Kaffeemaschine und Gewichtskontrolle unterwegs: Die Fernbedienung rung geht auf Blockstellung. Platz für alles, was man braucht. zeigt auch die realen Achslasten an.
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