gefahrlos zu erreichen. Wer hinter dem Steuer eine Stärkung genießen möchte, sollte also vorher einen entsprechenden Plan machen. Damit ist die Kritik am neuen Volvo aber auch schon weitgehend erledigt, denn ansonsten hat der Schwede einen sehr hohen Reifegrad erreicht. Das fängt beim bereits angesprochenen niedrigen Geräuschniveau an und hört bei den wertigen und perfekt verarbeiteten Ma- terialien noch lange nicht auf. Auch die digitalen Instrumente, die verschiedene Darstellungsformen ermöglichen, finden Gefallen, ebenso wie der recht schnell erfassbare Bedienmix aus dem seitlichen Touchscreen, den verbindlich rastenden Schnellwahl- und Lenkradtasten oder der alternativen Sprachbedienung. BEI DEN BETRIEBSKOSTEN IST DER ERDGASER KAUM ZU SCHLAGEN Aber wie schlägt sich der LNG bei Ver- brauch, Tempo und Kosten? Lediglich 17,71 kg/100 km vom verflüssigten Erd- gas konsumierte der LNG-Volvo auf der Testrunde. Zu addieren sind dabei al- lerdings der Dieselverbrauch von 1,35 l/ 100 km sowie 1,6 l/100 km AdBlue für die Euro 6d-konforme Schadstoffreinigung. Womit der LNG-Volvo wohl der einzige Lastwagen sein dürfte, der mehr AdBlue als Diesel konsumiert . Zur zugegebenermaßen nur bedingt vergleichbaren Veranschaulichung, da unser redaktionseigenes Referenzfahr- zeug bei LNG-Tests nicht mit von der Partie ist: Ein noch im Gewand des Vor- gängers angetretener FH 500 mit Diesel- motor überwand die gleiche Strecke mit dem gleichen Testauflieger auf der Sattel- platte überraschenderweise fast genauso schnell, ließ sich dabei aber 25,68 l/100 km Diesel schmecken – plus 2,19 l/100 km AdBlue. Welchen Betriebskostenvorteil der LNG damit einfährt, zu dem noch die Gute Idee: im Staufach integrierter Wassertank Fahrwerk und Komfort? Im FH bestens, erst recht mit der Zweiblatt-Parabelfederung vorn www.facebook.com/TruckerMagazin 296.000 Fans hat der TRUCKER bereits auf Facebook. Einfach auf www.facebook.com/Trucker Magazin gehen und mitreden! Marco B. Der LNG-Volvo ist die Nummer eins beim Verbrauch, und wenn das Gas alle ist, kann man mit Diesel weiterfahren. Enrico B. Die Aussage stimmt so nicht ganz. Beim Volvo müssen alle Betriebs- stoffe gerechnet werden, LNG, Diesel und AdBlue. Beim reinen LNG-Verbrauch hast du recht. Aber wenn das Erdgas alle ist, fährt der Volvo nur noch im Notbetrieb mit max. 20–30 km/h, denn sonst wäre das ja Steuerhinterziehung bzw. Verstoß gegen das Mautgesetz, irgendwie so . Jan L. In Sachen LNG hat Iveco meilenweit die Nase vorn, ob’s einem gefällt oder nicht. Ein LNG-Fahrzeug mit Diesel? Da darf man dann also LNG, AdBlue und Diesel tanken! Dazu kommt, dass der Volvo dann deutlich schwerer sein muss, weil beim Iveco ein einfacher 3-Wege- Kat reicht, der Volvo aber die ganze Euro 6-Abgastechnik braucht. Nik Las. Ich fahre fast täglich den Volvo-Gaser bei uns. Mittlerweile ist er 230.000 km problemlos gelaufen. Sascha I. Ich fahr den Volvo gerne! Leis- tung ist so weit in Ordnung – definitiv mehr Power als der Iveco-LNG. Tony F. Der Volvo fährt sich schön, aber ein ,Gas-Lkw“ mit Diesel und AdBlue? Die reinste Katastrophe, Iveco kann’s besser! Timo W. Das mit den drei Kraftstoffen tanken ist meiner Meinung nach kein Nachteil für den Volvo. Oder benutzen die Fahrer von Iveco- oder Scania-LNG- Lkw im Winter ihre Standheizung nicht? Die läuft nämlich überall mit Diesel, der ebenfalls regelmäßig getankt werden muss. Viel schlimmer sind aber manchmal die Wartezeiten beim LNG- Tanken. Das dauert deutlich länger als beim Diesel und weil es immer mehr LNG-Lkw gibt, aber weiterhin kaum Tankstellen, stehen da schnell mal vier Kollegen vor dir. Da verliert man dann unendlich viel Zeit! 4 Trucker 4/2021
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