TEST UND TECHNIK VOLVO FH 460 LNG VS. VOLVO FH16 750 FAMILIEN- DUELL D as fängt ja gut an! Da treffen sich die beiden Volvo-Brüder vor den Toren Münchens, um auf die Tour zur italie- nischen Hafenstadt Triest zu starten – und noch bevor die Startflagge fällt, ist geduldi- ges Warten angesagt. Die Baywa-Tankstelle in Eching bei München ist am Montagm orgen gut ausgelastet. Wer im Großraum Erdgas bunkern will, stellt sich in die lange Schlange vor der Gasanlage. Nichts für eilige Termin- fracht in aller Herren Länder … Eine Stunde dauert die Geduldsprobe, bis der 460 PS starke FH seinen 205 Kilogramm fassenden Isoliertank mit LNG befüllen kann. Auch dabei ist (wie wir später noch deutlich spüren werden) erhöhte Aufmerksamkeit ge- fragt. Neben dem üblichen Sicherheitspro- zedere muss das Gas tiefkalt und mit mög- lichst niedrigem Druck in den Westport-Tank fließen. Danach verlangt das M otorenkonzept des Volvo, anders als bei seinen Mitstreitern aus Schweden und Italien. Mit vollen Tanks starten die beiden unglei- chen Volvo mit 40 Tonnen Gesamtgewicht endlich in Richtung Alpen. Die Idee hinter dem scheinbar unvergleichbaren Vergleich: Der Gas-Volvo soll seine Langstreckentaug- lichkeit auch im bergigen Terrain nachweisen, und Thors Hammer mit brachialen 3.550 Nm Drehmoment muss zeigen, ob man mit über- kräftigen 750 PS deutlich s chneller ist. Die erste Prüfung kennt jeder: den Irschen- berg auf der Autobahn Richtung Salzburg. Hier marschiert der fast 300 PS und gut 1.200 Nm schwächere Volvo FH 460 LNG so quicklebendig hoch, dass keine Schlange höher motorisierter Diesel-Lkw ihn vor sich hertreibt. Im Erdgas-Volvo genießt der Fahrer ausgesprochen gediegenen Fahrkomfort. Trotz höherer Drehzahlen als bei einem Die- sel-Truck bleibt der Gas-Schwede flüsterlei- se – viel leiser fährt auch ein E-Lkw nicht. 2 FERNFAHRER 6 I 2022
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