Die Hebel für Motorbremse und Scheibenwischer liegen allzu eng beieinander – immer noch gewöhnungsbedürftig. wieder nicht: Rückschalten im Gefälle? Fängt die Fuhre da nicht sofort an davonzulaufen? Yepp. Normalerweise, und wenn das Gefälle stark genug ist. Das Gegenmittel heißt „Beibrem- sen“ mit der Betriebsbremse. Oder „Brake Blending“, wie der Schwede sagt. Früher haben wir das mit sensiblem Fuß einge- steuert, heute übernimmt das Fahrprogramm den Job. Und das ist nachgerade faszinierend zu beobachten. Beispiel Beilngrie- ser Berg, ein zwei Kilometer lan- ges sehr konstantes Sieben-Pro- Die Lenkradtasten links steuern alle Tempomatfunktionen, darunter auch den neuen Bergab-Tempomaten. zent-Gefälle: Hier wollen wir 68 nicht überschreiten, was Zügen mit Retarder praktisch mühelos im höchsten Gang gelingt – kein Thema. Nur mit Motorbremse schaut die Sache anders aus: Der FH sieht natürlich, was da kommt, und schaltet oben in den Zehnten, um im Schub lang- sam Richtung 68 km/h zuzule- gen, dann die Schaltung in Neun – und man spürt es: unter ganz leichtem Anlegen der Betriebs- bremse. Schließlich doch der Achte. Nun jubelt der FH mit bis zu 2.250 Umdrehungen das Ge- fälle hinunter. Sicher gebremst ohne weitere Beibremsung und ohne „davonzulaufen“. „Hätte er auch im neunten gepackt“, sagt Volvo-Truck-Testexperte Thomas Tschakert. Zwischen Fahrersitz und der 33-Liter-Kühlbox liegt beim FH die Kaffeemaschine. Kaltgetränke sind aber noch gut erreichbar. Verzichtbarer Retarder Ich rechne das mal kurz durch: Gut, dann wären statt 2.200 nur 1.700 Umdrehungen angelegen, verbunden mit deut- lich weniger Lärm und vielleicht ein bis zwei leichten Beibrem- sungen. Wäre auch gegangen. Wäre, wäre, Fahrradklingel? Da schaue ich natürlich nach
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